„Das Tier als Spiegel der menschlichen Seele“ – das Buch von Rüdiger Dahlke und Irmgard Baumgartner leitet gut in das Thema der ganzheitlichen Systembetrachtung ein und sensibilisiert uns dafür, die Krankheiten unserer Tiere aus einer neuen Perspektive zu betrachten – der unseren.
Besonders gelungen finde ich den zweiten Teil des Buches, wo die Tierärztin Irmgard Baumgartner von verschiedenen Patienten berichtet, die sie im Laufe der vergangenen Jahre behandeln durfte. Da ist z.B. der Hund, dessen Hinterbeine plötzlich versagen, mit seinem Herrchen, das im übertragenen Sinne unfähig ist, sich zu bewegen. Auch ich durfte bereits einige Verhaltensweisen und körperlichen Symptome erkennen, deren Herkunft sich im Zusammenhang mit dem Tierbesitzer zeigten. Dabei nehme ich meine eigenen Vierbeiner und mich nicht aus!
Baumgartner weist auf einen Aspekt hin, der auch mir sehr wichtig ist und der sich oftmals als schwierig erweist: Wie sage ich es dem Menschen, wenn ich die Ursache bei ihm und nicht beim Tier erkenne?! Wie leite ich ein, wenn eigentlich ein Coaching auf der Seite des Zweibeiners von Nöten wäre und keine medikamentöse Behandlung beim Vierbeiner? Aus meiner Sicht setzt das voraus, dass der Tierbesitzer mir wirklich vertraut und außerdem bereit ist, bei sich und seinen Themen hinzuschauen. Verweigert er diese Offenheit, kann ich dem Tier Linderung verschaffen, aber keine Heilung. Das klingt hart und der eine oder andere mag es übertrieben finden. Für mich jedoch gehört es zu meiner Grundüberzeugung: Jedwede Krankheit hat als Basis einen emotionalen Auslöser. Der Körper reagiert nur.
„Geh du vor“, sagt die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht, vielleicht hört er auf dich“.
„Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben“ sagt der Körper zu Seele. (La Rochefoucauld)